Wir wissen es: Die Berge sind schön, aber genauso unvorhersehbar. Olivier Fabre, der am 23. Januar bei Alpe d'Huez von einer Lawine überlebt hat, teilt seine Erfahrungen mit uns.

"Ich bin seit meiner Jugend immer Off-Piste gefahren. Im Innersten meines Wesens, aufgrund meines Skifahrerniveaus und meines Maßes an Vorsicht und Kenntnissen im Off-Piste-Bereich, hätte ich nie gedacht, dass ich einmal von einer Lawine erfasst werde. Die Schneedecke schien sehr stabil und gesund zu sein. Wir konnten die Situation nicht richtig einschätzen, auch nicht mit dem Südwind vom Vortag. Die Sonne war über diesem Gebiet untergegangen und machte es schwierig, die Geländemerkmale zu beobachten. Ich wurde von diesem Ort eingeschlossen, der mir sehr, vielleicht sogar zu vertraut war. Ich fuhr in den Hang ein und kaum gestartet, noch bevor ich Geschwindigkeit aufnahm oder auch nur eine Kurve gefahren war, lag ich im Schnee, ohne etwas zu verstehen. Ich war mir noch nicht einmal bewusst, dass ich mich in einer Lawine befand, da meine Wachsamkeit auf dem niedrigsten Stand war."

Es verging 1 Sekunde. Ich habe versucht, den Griff meines Reactors zu erreichen, was ich zu Hause viele Male mit meinen dicken Handschuhen geübt hatte. Obwohl ich meinen Griff perfekt auf die richtige Höhe eingestellt hatte, dachte ich fast, dass ich es nicht schaffen würde, ihn zu ergreifen. Aber weil er sehr eckig ist und extrem einfach zu ziehen ist, gelang es mir. Ich spürte, wie sich der Rucksack aufblähte. Ich wurde nur über kleine Felsen geschoben, die jedoch tödlich hätten sein können, wenn ich unter der Oberfläche gewesen wäre, ohne den Airbag."

Ich bin nur 270 Höhenmeter hinabgestürzt. Aber alles hörte auf, ich lag kopfüber im Schnee. Mir wurde sehr schnell klar, dass mir nichts passiert war und dass. Mir wurde klar, dass ich unglaubliches Glück gehabt hatte. Wir hatten es mit einer Lawine der Stufe 3 (ein Auto könnte verschüttet werden) zu tun, es gab viele Eisklötze um mich herum, es gab kleine Felsriegel und große Felsblöcke am Hangende, auf denen ich hätte zerquetscht werden können. Ohne meinen Reactor glaube ich nicht, dass ich überlebt hätte. Mein alter Rucksack hatte einen ziemlich runden Griff, den ich, was mir jetzt klar wurde, sicherlich nicht hätte ziehen können. Er war auch nicht verstellbar und ragte nicht so weit aus dem Schultergurt heraus."

Ich bin unversehrt davongekommen dank meines Arva-Rucksacks, dank der Tatsache, dass wir die Sicherheitsregeln im Gebirge beachtet haben und ich hatte Glück.

Wir fahren immer einzeln mit Abstand, mein Auslöser war griffbereit, um ausgelöst zu werden, ich hatte meinen Brustgurt gut angelegt und alle Gurte gut befestigt. Was aus dieser Erfahrung bleibt, ist, dass es sehr schwierig ist, eine Lawine vorherzusagen und zu vermeiden. Ich glaube, ich könnte trotz aller Wachsamkeit und Erfahrung wieder hineingeraten. Wir können jedoch immer die Sicherheitsregeln anwenden, die wir im Gebirge beachten müssen, und mit einer leistungsstarken, überprüften, aktuellen und gut beherrschten Sicherheitsausrüstung ausgestattet sein."

Olivier Fabre

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