WAHL DER PASSENDEN LAWINENSONDE
Lawinensonde: Wozu dient sie?
Die vorletzte Stufe der Lawinenverschütteten-Suchphase, das Sondieren, ermöglicht eine genauere Ortung des Verschütteten, insbesondere bezüglich der Tiefe. Man bekommt so eine Vorstellung von der Schneemenge, die zum Ausgraben des Opfers weggeschaufelt werden muss. Zudem verliert man während der Freischaufelphase die genaue Position des Verschütteten nicht aus den Augen.
Studien haben gezeigt, dass das Ausgraben eines Opfers ohne Sonde ungefähr 25 Minuten beträgt, mit einer Sonde dahingegen 11 Minuten. Eine zügige Rettung innerhalb der ersten 15 lebenswichtigen Minuten kann daher ohne Sonde kaum erfolgen.
Auch wenn die Sonde auf den ersten Blick kein komplexes Werkzeug zu sein scheint, ist die Wahl der richtigen Lawinensonde für eine erfolgreiche Verschüttetensuche dennoch unerlässlich. Tatsächlich sind nicht alle Sonden gleich, und die falsche Sondenwahl kann Sie im Notfall wertvolle Minuten kosten.
So wählen Sie die richtige Lawinensonde aus
Die Länge
Erstes entscheidendes Kriterium : die Länge Ihrer Lawinensonde. Das Standardmaß beträgt heutzutage 2,40 Meter, damit Sie den Verschütteten auch bei einer relativ tiefen Verschüttung problemlos finden können. Für Bergprofis, die mit komplexeren Geländen und Bedingungen konfrontiert sind, sollte die Länge mindestens 3 Meter betragen.
Der Durchmesser
Dieser muss breit genug sein, damit es bei hartem Untergrund nicht zu Deformationen kommt. Wegen einer zu dünnen Sonde könnten Sie das Opfer sogar verfehlen, insbesondere bei einer tiefen Verschüttung. Entscheiden Sie sich also für einen Durchmesser zwischen 10 und 12 mm. Bergprofis verwenden Sonden mit einem Durchmesser von 13 mm, weil diese länger und somit zuverlässiger sind, und weil das Gelände allgemein mehr Risiken birgt.
Schnellaufbausystem
Für ein möglichst erfolgreiches Handeln muss sich Ihre Sonde sehr schnell aufbauen lassen. Wenn letztere jedes Mal auseinanderfällt, wenn man sie aus dem Schnee entfernt, verlieren Sie in der Tat wertvolle Zeit. Darüber hinaus besteht bei einer zu biegsamen Sonde die Gefahr, dass Sie das Opfer nicht richtig ertasten: Dies könnte Ihre Rettungsaktion behindern.
Unsere ARVA-Sonden verfügen alle über ein Schnellaufbausystem. Einige unserer Sonden verfügen über ein Schnurzugsystem, andere über ein Kabelzugsystem.
- Per Schnur : Das FLASH LOCK-Verriegelungssystem ermöglicht ein schnelles Spannen des Blockierknotens.
- Per Kabel : Die Verriegelungssysteme PIN LOCK und RACK LOCK ermöglichen ein präzises und sofortiges Spannen durch einfaches Ziehen am Verriegelungsgriff. Das RACK LOCK-System ist am präzisesten, da es eine Verriegelung durch Kerbe ermöglicht.
Markierungssystem
Um besser zu visualisieren, wie tief sich Ihr Opfer unter dem Schnee befindet, ist ein leicht lesbares Markierungssystem unerlässlich. Zudem ermöglichen die gut lesbaren Zahlen ein besseres Einschätzen der Schneemenge, die zum Ausgraben des Opfers weggeschaufelt werden muss.
Sondenspitze
Eine Sondenspitze mit einem größeren Durchmesser als der Rest der Sonde sorgt für eine bessere Schneedurchdringung und verringert die Reibung beim Sondieren. Unsere Sonden haben zudem ein spitzes Ende, das im harten Schnee einer Lawine viel effektiver ist.
Materialien
Auch das Material einer Sonde ist sowohl für die Steifigkeit als auch für das Gewicht von großer Bedeutung. Unsere Aluminiumsonden verwenden hochwertiges 7075-Aluminium, das zuverlässig und langlebig ist. Wir verwenden auch Carbon für unsere leichteste Race 240-Sonde.
Unsere ARVA-Lawinensonden
Unabhängig von der gewählten Sonde bleibt die Vorgehensweise beim Sondieren gleich ! Lassen Sie uns erklären, wie Sie effizient sondieren.
Vorgehensweise beim Sondieren
Nach der Opferortung mit dem LVS-Gerät kann dank der Sonde mit großer Genauigkeit festgestellt werden, wo sich das Opfer befindet, um effizient schaufeln zu können. Das Sondieren gibt Ihnen auch eine genaue Auskunft über die darüber liegende Schneemenge. Stecken Sie die Sonde in Abständen von 25 cm in Form einer rechteckigen Spirale in den Schnee.
Tragen Sie Handschuhe und führen Sie die Sonde mit beiden Händen. Die Sonde muss rechtwinklig zur Oberfläche eingestochen werden. Trainieren Sie das Sondieren regelmäßig. Nur so können Sie ein Gespür dafür bekommen, wie sich unterschiedliche Materialen beim Ertasten anfühlen (Eis, Fels oder menschlicher Körper).
Weitere Tipps
Um Zeit zu sparen, ist es sehr wichtig, an welcher Stelle Sie die Sonde in Ihrem Rucksack verstauen. Bewahren Sie Ihre Sonde in einer speziellen Tasche Ihres Rucksacks auf, die von vorne leicht zugänglich ist. Denken Sie auch daran, die Transporthülle zu entfernen: So haben Sie weniger Aufwand, wenn Sie die Sonde aus Ihrer Tasche nehmen und verwenden müssen !
Wenn Sie Ihre Sonde gefunden haben, vergessen Sie nicht, sich mit einer Lawinenschaufel auszurüsten : Sie ist das letzte entscheidende Rettungsgerät im Falle einer Lawine. Lesen Sie unseren Artikel zur Auswahl Ihrer Lawinenschaufel !